
Am Dienstag stand das Gegenteil im
Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit, das Wasser. In dieses durfte dann auch abgetaucht werden. Zuerst lernten wir allerdings alle Arten von Rettungsmitteln
kennen, verschiedene Boote, Reifen und Westen. Nicht jede Schwimmweste ist auch
eine anerkannte Rettungsweste. Eine Grundvoraussetzung ist zum Beispiel die
Nichtrostende Doppelton-Signalpfeife oder wovon im Englischen gesprochen wird:
„whistle“. Ich hoffe für euch, dass ihr auch mal die Gelegenheit bekommt, so
einen Nachmittag wie diesen zu erleben. Unsere Ausrüstung bestand aus einer
verpackten Rettungsinsel, zwei Rudern und je einem Immersion Suit.

Ein 6mm
dicker Neoprenanzug mit integrierter Rettungsweste, Kapuze und geschlossen Fuß-
und Handteilen. Ach ja... und in leuchtend orange. Für die Farbe sollten wir im
gut befahrenen Hafenbecken dann auch sehr dankbar sein. Es war wirklich
anstrengend, in diesem Anzug zu schwimmen und Figuren zu bilden, die
Rettungsinsel zu entern und mit ihr zurück zum Ufer zu paddeln. Wir haben alle
einiges an Wasser geschluckt. Der Teamgeist war jedoch wirklich großartig: Mit
„My Bonnie is over the ocean“ auf den Lippen ging es dann zurück an Land.

Unsere letzte Herausforderung bildete der Sprung von der Hafenmauer ins Wasser
und davor hatte ich wirklich Angst. Höhe macht mir nichts aus und Adrenalin
erst recht nicht. Aber den Kopf unter Wasser zu haben. Nicht Atmen zu können,
orientierungslos zu sein. Das ist einfach eine Situation, die ich in einem
früheren Urlaub bereits kennengelernt habe und auf die ich wirklich verzichten
kann. Also stand ich mit zitternden Knien an einen Pfeiler gedrängt und habe zu
gesehen, wie einer nach dem anderen den Abgang gemacht hat. Scheiße. Am
liebsten hätte ich geweint.

Swantje, unsere zweite Lehrerin hat
glücklicherweise meinen Zustand bemerkt und mir gut zugeredet, mich motiviert
und alle lebendig im Wasser zu sehen sprach ja für sich. Also habe ich es
versucht. Es gibt einen Punkt, an dem das Adrenalin den Kopf besiegt, ein
kurzes Fenster in dem man weiß, dass der Körper bereit ist etwas zu tun wozu er
sonst nicht in der Lage wäre. Und dieses Fenster gilt es zu finden und zu
nutzen. Der Moment in der Luft war großartig und der Moment vom Aufprall bis zum
Auftauchen so kurz, dass ich ihn kaum bemerkt habe. Nicht zu vergleichen mit
dem Sprung von damals. Am Ende war ich richtig happy über diesen gelungenen Tag.
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