Die erste Reise
liegt hinter mir und wir begrüßen Venedig mit Champagner und
Musik... also die Gäste. Wir stehen im Hintergrund und beobachten in
stiller Vorfreude die sich auftuende Stadt mit all ihren Türmen und
Gassen.
Leider konnte ich den ersten Tag unserer Overnight
durch meinen Dienst nicht nutzen, also bin ich mit einigen anderen am
späten Abend losgezogen. Ich habe das Gefühl unter dieser kleinen Truppe
Freunde finden zu können, Anschluss zu finden. Die Einsamkeit
macht mich schier wahnsinnig. Ich vermisse die tiefgreifenden Gespräche
mit meinen Schwestern und eine ehrliche, tröstende Umarmung.
Wir
haben lange gesucht, bis wir tatsächlich eine "Wasserbushaltestelle"
gefunden hatten. Der Fährmann hat uns ersteinmal so durch die Absperrung
gewunken und uns am Ende 48€ abgeknöpft... naja ...Venedig. Dafür
konnten wir einen grandiosen Blick vom Kanale Grande über die nächtlich
beleuchtete Altstadt genießen. Bis hin zu Rialto Brücke, auf die ich am
liebsten geklettert wäre, um die darauf versteckte Feder einzusammeln😋.
Der Anblick war so verträumt. Wir sind dann durch das unendliche Gewirr
der Gassen gewandert um uns auf einem menschenleeren Markusplatz wieder
zu finden. Nur wir und der Mond über Venedig. Leider hieß das auch,
keine Bar, keine Gaststätte, nicht einmal ein Imbiss und dabei hatten wir
alle 12h Arbeit und nur eine Mahlzeit hinter uns. Also sind wir auf die
Suche gegangen. Gegen 1.30 Uhr haben wir eine kleine erleuchtete Auslage
mit Pizza gefunden. Allerdings bereits vergittert und geschlossen.
Durch ein vergittertes Fenster sind wir schließlich zu unserer Pizza und
Sprite gekommen, zum Glück war der Mann so freundlichen. Zufrieden,
satt und glücklich ging es dann zurück zu unserer Diva. Geschmückt im
Hafenbecken war sie nicht zu übersehen.